Die Eigenharnbehandlung ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, bei der der eigene Urin in kleinen oder größeren Mengen getrunken, äußerlich angewendet oder per Spritze verabreicht wird. Auch ist Einträufeln in Augen, Nase oder Ohren beschrieben. Die Eigenharnbehandlung wird von ihren Anwendern zur Naturheilkunde gerechnet und soll die körpereigenen Abwehrkräfte anregen (unspezifische Immuntherapie).
Zahlreiche Einträge bei Google reichen von der Art der Anwendung zu Fallberichten bis hin zu „Akademien der Naturheilkunde“ und Foren, in denen das Thema umfangreich und widersprüchlich diskutiert und kritisch hinterfragt wird.
Die Suche in MEDLINE nach urine therapy ergab 68.811 Treffer (am 26.05.2008). Exemplarisch werden im Kapitel 6.1 die ersten 20 dieser Treffer kurz gelistet – sie behandeln durchwegs andere als Fragen zur Eigenurintherapie.
Die Suche in MEDLINE nach own urine therapy ergab 313 Treffer (am 26.05.2008). Exemplarisch werden im Kapitel 6.2 die ersten 10 dieser Treffer kurz gelistet – sie behandeln durchwegs andere als Fragen zur Eigenurintherapie.
Die Suche in MEDLINE nach ones urine therapy ergab 2 Treffer (am 26.05.2008), die im Kapitel 6.3 gelistet werden – sie behandeln andere als Fragen zur Eigenurintherapie.
Abgesehen von der fehlenden wissenschaftlichen Abhandlung der Methodik Eigenharntherapie stellt sich die Frage, warum ein Arzt involviert sein sollte, wenn ein Patient seinen eigenen Urin trinkt oder einreibt.
Generell scheint es sich bei der Methodik um eine eher irrationale Vermutung einer Wirksamkeit zu handeln.
Für die Methodik der Eigenharntherapie existiert auf keinem der Level nach der Skala der American Heart Association (siehe Kapitel 3) wissenschaftliche Evidenz.
Zuletzt aktualisiert am 11. März 2015