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Kosten-Effektivitäts-Analyse Influenza-Impfung


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Hintergrund und Problemstellung: Influenza ist eine akute Atemwegsinfektion, die in jährlich wiederkehrenden Epidemien und in gelegentlichen Pandemien eine hohe Krankheitslast verursacht. Die Impfung wird als wichtigste Maßnahme zur Bekämpfung der Influenza gesehen.

Forschungsfrage und Ziel: Die Abschätzung der Kosten-Effektivität der Influenzaimpfung in Österreich für gesunde Erwachsene im Alter von 16 bis 65 Jahren und für ältere Menschen ab 65 Jahren, aus der Perspektive des Gesundheitssystems.

Methode:
Daten zur Effektivität der Impfung wurden aus den besten verfügbaren Metaanalysen entnommen. Die Effektivität wird in verhinderten Erkrankungsfällen und verhinderten Hospitalisierungsfällen gemessen. Für Österreich gültige Kosten wurden vor allem aus Sozialversicherungsdaten ermittelt. Mit Hilfe eines Entscheidungs-baumes wurde die Analyse strukturiert und für die beiden Strategien Impfen und nicht Impfen jeweils Kosten und Effekte gegenüber gestellt.

Ergebnisse:
Im Basisfall führt die Influenzaimpfung gesunder Erwachsener für das Gesundheitssystem zu Nettokosten von EUR 404,94 pro verhindertem Erkrankungsfall und EUR 25.365,30 pro verhinderter Hospitalisierung. Die Influenzaimpfung über 65-Jähriger erweist sich als kostensparend. Im Basisfall beträgt die Netto-Kostenersparnis für das Gesundheitssystem EUR 58,64 pro geimpfter Person. Univariate Sensitivitätsanalysen ergaben nur einen moderaten Einfluss der Kostenparameter auf das Ergebnis, während eine Variation der Impfungseffektivität und der Erkrankungs- und Hospitalisierungswahrscheinlichkeiten das Ergebnis stark beeinflusst.

Schlussfolgerungen: Unter den dieser Analyse zu Grunde liegenden Annahmen ist die Influenzaimpfung von über 65-Jährigen für das Gesundheitssystem kostensparend. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass Impfungseffektivität und Erkrankungswahr-scheinlichkeiten variable und schwer einschätzbare Größen sind, die aber das Analyseergebnis maßgeblich beeinflussen.

Schlüsselwörter: Influenza, Impfung, Kosten-Effektivität, Gesundheitsökonomische Evaluation


Zuletzt aktualisiert am 02. Mai 2016