Kurzbericht
Fragestellung
Literaturrecherche zu Indikationen für die 24-h-pH-Metrie und Manometrie.
Ergebnisse
Es wurden insgesamt 9 Referenzen (4 evidenzbasierte und 5 nicht evidenzbasierte Empfehlungen) aus dem Zeitraum 2002-2012 von Institutionen, Fachgesellschaften oder aus Lehrbüchern gefunden, die zur Beantwortung der Fragestellung als relevant identifiziert wurden.
Zusammenfassung
Sowohl die 24h-pH-Metrie als auch die Ösophagusmanometrie spielen bei der primären Diagnose, Klassifizierung und Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit keine Rolle. Hierfür wird eine Endoskopie empfohlen, um anschließend medikamentös zu therapieren.
In den vorliegenden Leitlinien waren die größten Übereinstimmungen bzw. häufigsten Nennungen für eine Indikation zur 24-pH-Metrie bei Verdacht auf gastroösophageale Refluxerkrankung und normalem Endoskopiebefund und fehlendem Ansprechen auf 2x/ Tag PPI-Therapie, Refluxsymptomen vor und nach Fundoplikation, weiter bestehenden Beschwerden trotz Anti-Reflux-Therapie oder zur Dosisfindung säuresuppressiver Therapie.
Die nicht evidenzbasierten Empfehlungen nennen zusätzlich als Indikation für eine 24-pH-Metrie (mit absteigender Häufigkeit) nicht kardial bedingte Thoraxschmerzen, Barrett-Ösophagus (zur Kontrolle des Therapieerfolges), vermuteter Zusammenhang von chronischem Husten und Reflux, Asthma bzw. vermuteter Zusammenhang von bronchialen Symptomen und Reflux, epigastrische Schmerzen und andere dyspeptische Beschwerden, supraösophageale Symptome, Herzschmerzen oder Regurgitation trotz Anti-Reflux-Therapie, mit der Aussicht auf Therapieänderung bei nicht-saurem Reflux, unklare Symptome nach Magenresektion, Erfassen des Schweregrades und des Musters des sauren gastroösophagealen Refluxes sowie endoskopisch unauffällige PatientInnen mit Nausea unklarer Genese.
Als Indikationen für eine Manometrie ließen sich unter den evidenzbasierten Empfehlungen primäre und sekundäre Ösophagusstörung sowie zur exakten Sondenanlage zur 24h-pH-Metrie finden. Einzig ein Lehrbuch (nicht evidenzbasiert) rät bei Dysphagie zur Manometrie.
Somit zeigt sich, dass sowohl für die 24h-pH-Metrie als auch für die Ösophagusmanometrie eine eingeschränkte Anzahl an PatientInnen) mit vorangegangener Endoskopie, PPI-Therapieversagen und anhaltender Refluxsymptomatik) in Frage kommen und es sich nicht
um Diagnostik zur primären Klassifizierung und Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit handelt.