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Der Diabetes-Pass wurde überarbeitet und neu aufgelegt


Wichtige Hilfestellung für Ärzte und Patienten im Umgang mit der Krankheit Diabetes

26. September 2013

Der umfassende Diabetes-Pass wurde von der Österreichischen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM) gemeinsam mit dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger neu aufgelegt und in Kooperation mit der Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) überarbeitet. Dieser Ausweis sorgt für einen professionellen und leichteren Umgang mit der Krankheit sowohl für Diabetiker/innen als auch für Ärztinnen und Ärzte. Der Diabetes-Pass unterstützt zudem das Disease Management Programm „Therapie Aktiv - Diabetes im Griff“.

Diabetes ist eine in den Industrieländern weit verbreitete Krankheit, die aufgrund der Zunahme älterer Patientinnen und Patienten sowie junger Übergewichtiger auch in Österreich noch stärker zunehmen wird. Die Österreichische Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (ÖGAM), die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) und der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger haben darauf reagiert und unter anderem gemeinsam einen Diabetes-Patienten-Pass überarbeitet und aktualisiert. Er soll einen verbesserten Umgang mit der Erkrankung unterstützen und dazu beitragen, dass sich Diabetes-Patienten gut betreut fühlen. Der Diabetes-Pass ist ein wichtiges Hilfsmittel für einen effizienten und erfolgreichen Umgang mit dieser Volkskrankheit.

Vorteile des Diabetes-Passes

Grundsätzlich soll durch regelmäßige Untersuchungen und eine umfassende Therapie die Entstehung von Komplikationen und Folgekrankheiten verhindert werden. Der Pass stellt eine ständige und standardisierte Dokumentation der Krankheit dar. Er enthält wichtige Informationen über Krankheitsverlauf und Behandlung und gewährleistet somit einen optimalen Austausch wichtiger Informationen zwischen den einzelnen Betreuern (z.B. Allgemeinmediziner und Fachärzte). Für den Erkrankten bedeutet dies eine Erleichterung im Umgang mit der Krankheit und eine verbesserte Kommunikation mit dem Arzt.

Diabetes mellitus Typ 2 (DM-2) ist die häufigste Diabetesform Diabetes mellitus ist eine Störung des Glucosestoffwechsels. Die Ursache des Typ-2-Diabetes liegt in einer angeborenen oder erworbenen Reduktion der Insulinempfindlichkeit der Zellen (Insulinresistenz) im Verein mit einer gestörten Insulinsekretion. Diese Insulinunempfindlichkeit wird durch Bewegungsmangel, Überernährung und Fettleibigkeit verstärkt. Die International Diabetes Foundation ging im Jahr 2012 von knapp 630.000 Diabetespatientinnen/-patienten in Österreich aus. Obwohl DM-2 üblicherweise erst nach dem 35. Lebensjahr diagnostiziert wird, beginnt die Erkrankung in den letzten Jahren auch bei Jugendlichen anzusteigen.
Die meisten Risikofaktoren für DM-2 sind im Zusammenhang mit ungesundem Lebensstil zu finden. Dazu zählen Faktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Rauchen, etc. Wien und die östlichen Bundesländer zählen zu den Risikoregionen. DM-2 tritt in allen Bevölkerungsgruppen auf, zu den meist gefährdeten Gruppen gehören Bauern, Arbeiter und allgemein sozioökonomisch schwächere Bevölkerungsschichten (z.B. Migranten).

Prävention und Therapie – „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“
Ziel der Prävention ist es, die Risikofaktoren zu erkennen und zu kontrollieren und damit der Entwicklung des DM-2 bzw. Folgeschäden von DM-2 entgegenzuwirken. Nach Diagnosestellung werden bei „Therapie Aktiv“ in einer Basisuntersuchung nicht nur zusätzliche Risikofaktoren und Begleiterkrankungen erfasst, sondern auch das psychosoziale Umfeld des Patienten erörtert. „Therapie Aktiv“ erleichtert den Patientinnen und Patienten den Umgang mit der chronischen Erkrankung und unterstützt die Ärztinnen und Ärzte beim Behandlungsprozess. Das Programm stellt für Typ-2-Diabetikerinnen und Typ-2-Diabetikern nicht nur eine hervorragende Versorgung und Behandlung sicher, Ziel ist auch die Vermeidung bzw. Verzögerung von gefährlichen Folgeerkrankungen und der Erhalt bzw. die Verbesserung der Lebensqualität.

Im Mittelpunkt von „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ stehen die Patientinnen und Patienten, die aktiv gemeinsam mit der Ärztin bzw. dem Arzt ihre Zuckerkrankheit in Angriff nehmen. Anhand dieser umfassenden Untersuchungen wird den Patientinnen und Patienten eine umfassende strukturierte Langzeitbetreuung angeboten, die darauf ausgerichtet ist, gemeinsam vereinbarte Therapieziele auch tatsächlich zu erreichen. Die Überprüfung der vereinbarten Therapieziele und der Behandlungserfolge soll auch mit Hilfe der standardisierten Dokumentation im Diabetes-Pass erfolgen.

In Kooperation zwischen der ÖDG, ÖGAM und dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger konnte diese Überarbeitung realisiert werden. Der Diabetespass ist auf den Homepages des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger, ÖDG, ÖGAM und „Therapie Aktiv – Diabetes im Griff“ downloadbar. Des Weiteren kann der Pass unter www.therapie-aktiv.at bestellt werden.

Rückfragehinweis:
ÖGAM:
Dr. Reinhold Glehr, Präsident ÖGAM,
Dr. Susanne Rabady, Vizepräsidentin ÖGAM,
T: 0664/1814147
glehr@aon.at


Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim Mediziner durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem/der Arzt/ Ärztin aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.


Zuletzt aktualisiert am 11. März 2015