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Sozialversicherung engagiert sich stärker für Gesundheitsförderung und Vorsorge


25. Juni 2015


McDonald: Erfolgsprojekt Vorsorgeuntersuchung muss modernisiert und attraktiver gemacht werden – plus 10 Prozent Honorarangebot für Ärzte bei Weiterentwicklung

 

„80 Prozent der Krankheitslast basieren auf mehr oder weniger beeinflussbaren Zivilisationskrankheiten. Gerade deswegen ist Gesundheitsförderung und Vorsorge für längere Gesundheit der Menschen die zentrale Herausforderung.“, so Peter McDonald Vorsitzender des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger. „Wir brauchen eine breite Bewusstseinsänderung – weg von der reinen Reparaturmedizin hin zu einer lebenslangen aktiven Gesundheitsbegleitung. Notwendig ist hier eine nationale Kraftanstrengung wie beim Thema Umweltschutz in den 1980er-Jahren. Das ist nicht nur Thema der Sozialversicherung, sondern aller Player: Ärzteschaft, Bundesregierung und auch der Versicherten selbst.“

 

McDonald weiter: „Die Österreicher verlieren 1,5 Jahre mehr gesunde Lebensjahre als der Durchschnitts-Europäer – und das obwohl pro Jahr mehr als 34 Mrd. Euro in unser Gesundheitssystem fließen.“ Es gehe vor allem darum, vermeidbare Zivilisationskrankheiten zu bekämpfen und die Vorsorgeangebote zu verstärken.

 

„Die Vorsorgeuntersuchung ist derzeit unser wichtigstes Angebot, um gefährliche Krankheiten in einer Frühphase zu erkennen und den Menschen in Österreich mehr gesunde Lebensjahre zu ermöglichen. Deshalb muss diese Vorsorgeuntersuchung modernisiert und attraktiver gemacht werden – daran arbeiten wir gerade.“

 

Die Vorsorgeuntersuchung solle nicht nur ein Gesundheitscheck sein, sondern auch die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Arzt Gesundheitsziele zu vereinbaren. Die Versicherten bekommen so nicht nur einen genauen Gesundheitsstatus sondern auch konkrete Handlungsanleitungen. Man müsse auch jene erreichen, die die Vorsorgeuntersuchung bisher noch nicht nutzen, etwa Migranten. „Wir wollen die Millionengrenze der jährlichen Vorsorgeuntersuchungen knacken.“

 

Dafür sind wir auch mehr Geld in die Hand zu nehmen – konkret haben wir unseren Ärzten als wichtige Partner bei der Vorsorge-Initiative bereits zehn Prozent höhere Tarife für die Vorsorgeuntersuchung angeboten, bei Abschluss der notwendigen Weiterentwicklungen.“

 

Zur Vorsorgeuntersuchung

Die Vorsorgeuntersuchung ist seit der evidenzbasierten Änderung des Programms eine Erfolgsstory. Im Jahr 2013 haben bereits 931.032 Österreicher und Österreicherinnen (477.224 Frauen und 433.808 Männer) diese in Anspruch genommen. Vor 8 Jahren waren es vergleichsweise nur 775.723 Österreicher und Österreicherinnen. Trotz eines verbesserten Einlade-Systems bestehen aber immer noch starke regionale Unterschiede bei der Inanspruchnahme der Vorsorgeuntersuchung durch Versicherte. (Eine Einladung erfolgt ab dem 18. Lebensjahr). In den Bundesländern Burgenland, Kärnten und Tirol sind es über 20 Prozent der anspruchsberechtigten Versicherten, in Niederösterreich hingegen nur 6,1 Prozent. Der Bundesschnitt liegt bei 13,3 Prozent.

 

Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim Mediziner durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem/der Arzt/ Ärztin aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.

Zuletzt aktualisiert am 14. November 2020