21. Dezember 2016
Rabmer-Koller: „Wir sind der Komplettversorgung in der Kinderrehabilitation um ein entscheidendes Stück näher gekommen.“
Zuschlag folgt auf Zuschlag: Mit dem Abschluss des formalen Vergabeverfahrens für die Versorgungsregion Ost (Wien, Niederösterreich und nördliches Burgenland) konnten bereits 306 von insgesamt 343 Betten für die Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen vergeben werden.
Im niederösterreichischen Bad Erlach entsteht durch die hospitals Projektentwicklungsges.m.b.H ein Kinderreha-Zentrum für insgesamt 114 Betten für mobilisierende (67 Betten) und psychosoziale Indikationen (47 Betten). Ausschlaggebend für die Zuschlagsentscheidung waren die jeweils höheren Bewertungen im Bereich der Qualität, des Preises und des Vollbetriebszeitpunktes bei den Letztangeboten. Damit ist der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger nach der Versorgungsregion Süd ( Zuschlag Ende Juli) und der Versorgungsregion Nord (Zuschlag Mitte November) der Vollversorgung in der geplanten Kinder-Rehabilitation ist um ein entscheidendes Stück näher gekommen.
„Die Einführung der Kinder-Rehabilitation ist ein besonderer Meilenstein für die Sozialversicherung“;
freut sich Ulrike Rabmer-Koller, Vorsitzende des Verbandsvorstands im Hauptverband: „Zum einen ist es wichtig, dass Kinder jetzt die gleichen Voraussetzungen vorfinden, wie sie für Erwachsene schon längst normal sind. Zum anderen hat der Hauptverband erstmals selbst medizinische Leistungen in einem europaweiten Vergabeverfahren ausgeschrieben und kann so die bis dato übliche Trennung der Zuständigkeiten für angeborene oder erworbene Störungen beenden.“ Ziel sei es, künftig einen unbürokratischen Zugang zur Rehabilitation für Kinder und Jugendliche zu bieten. Rabmer-Koller: „Dieser niedrigschwellige Zugang ist ein Herzstück der Gesundheitsreform.“
Im aktuellen Rehabilitations-Plan ist der Bedarf an Kinder-Rehabilitationszentren für ganz Österreich in vier Versorgungsregionen aufgeteilt. Vorgesehen sind in elf Indikationen insgesamt 343 Betten für Kinder und Jugendliche - zuzüglich 50 Betten für Angehörige in der Indikation Onkologie. Mit Ausnahme der Versorgungszone West (Tirol und Vorarlberg) konnten somit alle geplanten Einrichtungen nach einem außerordentlich professionellen Vergabeverfahren vergeben werden.
„Mit den eigens für Kinder eingerichteten Reha-Zentren soll sichergestellt werden, dass Kinder nicht mehr als Anhängsel neben der Behandlung von Erwachsenen gesehen werden“, so Rabmer-Koller weiter. Die Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen soll in der jeweils angemessenen Form sowohl körperliche als auch psychische und soziale Aspekte berücksichtigen. Dazu gehören auch Schulunterricht sowie Freizeitgestaltung. In der Regel begleitet ein Elternteil das Kind bei der Rehabilitation. Bei kleineren Onkologie-Patienten ist - so wie in Deutschland - vorgesehen, dass die ganze Familie mitkommen kann.
Zur Ausgangslage: Rund 5.000 Kinder in Österreich sind so schwer krank oder behindert, dass sie eine Rehabilitation brauchen. In Österreich gab es bis dato aber keine speziellen Kinder-Rehazentren. Kranke Kinder wurden bisher für eine Rehabilitation entweder gemeinsam mit 60- bis 85-jährigen Patienten betreut oder mussten nach Deutschland ausweichen.
Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs. Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,5 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige).