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Finanzergebnis bestätigt den Reformkurs der Sozialversicherung

Finanzgebarung 05-2018

Biach: „Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsvorsorge, der Aufgabenbündelung und der neuen Online-Services beginnen zu greifen“

 

Das per 15. Mai vorliegende endgültige Finanzergebnis aller Krankenversicherungsträger sowie die Vorschau für das laufende Jahr 2018 bestätigen den Reformkurs der Sozialversicherung. Das beweisen die heute vorliegenden Gebarungszahlen aller Krankenkassen. Demnach beträgt bei einem Gesamtbudget von 18,5 Milliarden Euro der endgültige Gebarungsüberschuss für das Jahr 2017 48 Millionen Euro, noch im  August des Vorjahres war man von einem Minus in Höhe von 37 Millionen Euro ausgegangen. „Die Sozialversicherung befindet sich auf einem tiefgreifenden und umfassenden Reformweg und  belegt eindrucksvoll die finanzielle Wirksamkeit dieses Reformweges. Wir haben das große Ganze im Blick und stellen das vertraute System der sozialen Absicherung auf neue Beine“, kommentiert der Vorsitzende des Verbandsvorstands im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Alexander Biach, das nun vorliegende Finanzergebnis.

 

Was Biach dabei besonders freut, ist die Tatsache, dass bei praktisch ident steigenden Beitragseinnahmen und Versicherungsleistungen (jeweils plus 4 Prozent), der Verwaltungsaufwand statt der ursprünglich prognostizierten 2,4 Prozent im vergangenen Jahr nur um 0,2 Prozent gestiegen ist. Biach: „Hauptverband und Krankenkassen haben ihre Hausaufgaben auf Verwaltungsebene gemacht. Das Ergebnis bestätigt, dass die Aufgabenbündelung zu Kostenersparnissen im IT- und Back Office-Bereich führt und insbesondere die Forcierung des neuen Online-Services MeineSV den Krankenkassen Verwaltungskosten spart und den Versicherten viel Zeit und Wege“.

 

Aufgrund der Ergebnisverbesserung im abgelaufenen Jahr rechnen die Krankenkassen auch für das laufende Jahr mit einem vorsichtigen Plus von 6 Millionen Euro, noch im Februar war man von einem Minus in Höhe von 41 Millionen Euro ausgegangen. Biach: „Unser großes Ziel muss jedoch sein, die Finanzierung aller Krankenkassen so zukunftsfit aufzustellen, dass auch bei konjunkturellen und damit  Beitragseinnahmen-Schwankungen die Versicherten nichts zu spüren bekommen“. „Hier greife“, so Biach weiter, „eine reine Strukturdebatte zu kurz. Vielmehr müssen die Kosten für Medikamente im Griff behalten und die ärztlichen Leistungen – Stichwort neue Primärversorgung – weiter modernisiert werden.“ 


Bei den Ausgaben für ärztliche Hilfe (2017 plus 4,3 Prozent)  zeigen die von den Krankenkassen konsequent gesetzten Maßnahmen im Bereich der Gesundheitsvorsorge und Prävention (Frühe Hilfen , betriebliche Gesundheitsförderung), der Stärkung der Gesundheitskompetenz sowie die erfolgreiche Etablierung der neuen telefonischen Gesundheitsberatung 1450 in drei Pilotländern (Wien, NÖ, Vorarlberg) eindeutig Wirkung. Positiv wirke sich laut Biach auch die gemeinsame Planung der Großgeräte und Facharztstellen gemeinsam mit den Ländern in den sogenannten Zielsteuerungskommissionen aus, wodurch der Kostendämpfungspfad um einige hundert Millionen Euro unterschritten wurde.


Und was das laufende Jahr 2018 betrifft, zeigt sich, dass die eingeleitete Leistungsharmonisierung bei einigen Leistungspositionen wie etwa den Heilbehelfen bzw. Hilfsmitteln mit prognostizierten plus 9,8 Prozent bereits ihren Niederschlag findet. „Die Leistungsharmonisierung ist erfolgreich in Umsetzung und neue moderne Services werden nun für alle Versicherten zugänglich“, so Biach abschließend.

 

Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger  ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall-und Pensionsversicherung  Österreichs. Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell  sind rund 8,6 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige).

Zuletzt aktualisiert am 14. November 2020