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McDonald: „e-card Missbrauch ist wie Kreditkarten-Missbrauch“

19. März 2015


Hauptverbandschef will zur Vermeidung von Krankenstands-Missbrauch Dialog mit der Ärztekammer

 

„Es geht nicht darum, dass durch einen österreichweiten Einsatz von Agents provocateurs der Krankenkassen in den Arzt-Ordinationen das Vertrauensverhältnis zwischen den Kassenärzten und den Patienten gestört wird, sondern darum, dass durch stichprobenartige Kontrollen die Solidargemeinschaft der Versicherten in der Sozialversicherung durch einzelne schwarze Schafe nicht geschädigt wird“: So reagiert der Vorsitzende im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Peter McDonald auf die Reaktionen der Ärztekammer im Rahmen der von der Regierung geplanten Maßnahmen gegen den Sozialbetrug, wie etwa den Missbrauch bei Krankenständen oder den e-card-Missbrauch. McDonald : „Wir werden mit der Ärztekammer in einen Dialog treten, wie wir die von der Bundesregierung vorgeschlagenen Maßnahmen zur Betrugsbekämpfung so umsetzen können, dass das bestehende Vertrauensverhältnis zwischen den Krankenkassen und ihren Vertragspartnern einerseits, als auch das Vertrauensverhältnis zwischen den Ärzten und den Versicherten bzw. Patienten andererseits nicht gestört wird“.

 

Der Vorsitzende des Hauptverbandes stellt in diesem Zusammenhang aber auch klar, dass Vertrauen Verantwortung voraussetzt, mit den der Sozialversicherung anvertrauten Beitragsgeldern sorgsam und den gesetzlichen Vorgaben entsprechend umzugehen. Was den immer wieder betonten e-card-Missbrauch betrifft, appelliert McDonald an alle Beteiligten, die Kirche im Dorf zu lassen und von Generalverdächtigungen abzusehen. Die e-card wird alljährlich rund 100 Millionen Mal von den Patienten bei den Vertragspartnern der Krankenversicherungen eingesetzt. Seit dem Jahr 2009 gab es bisher diesbezüglich aber nur 421 dokumentierte Missbrauchsfälle. „Es geht nicht darum, mit hohem Verwaltungsaufwand Fotos auf die e-card hochladen zu lassen. Es gibt schon jetzt eine Ausweispflicht beim Arzt im Verdachtsfall, um e-card und Identität abzusichern. Das muss unaufgeregt nachgeschärft werden“, so McDonald abschließend.

 

Die Sozialversicherung garantiert unabhängig von Alter, Einkommen, sozialer Herkunft und Bildung hochwertige Gesundheitsversorgung und eine sichere Pensionsvorsorge. Aktuell sind rund 8,4 Millionen Menschen anspruchsberechtigt (Versicherte und mitversicherte Angehörige). Der Behandlungsanspruch aus der Krankenversicherung wird beim Mediziner durch das e-card-System angezeigt: Die e-card als Schlüsselkarte enthält keine medizinischen Daten, ermöglicht dem/der Arzt/ Ärztin aber die Überprüfung des Versicherungsstatus eines Patienten und die Nutzung weiterer Services. Der Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger ist das organisatorische Dach über der solidarischen Kranken-, Unfall- und Pensionsversicherung Österreichs.

Zuletzt aktualisiert am 20. März 2015